Die Zeiten, sie ändern sich. Und uns. Zumindest einige. Die Menschen wollen nicht mehr angesprochen werden, als ob ein Finanzbeamter ihre Steuererklärung im fünffüßigen Jambus vorträgt. Sie wollen nicht Distanz, sondern Reibung.
Es ist an der Zeit, meinen Standpunkt klar zu stellen. Was liegt da näher als ein Manifest zu schreiben. Also so richtig Ziele und Absichten und Begründungen aufschreiben und herausposaunen.
Ich habe mich von den Weltenschummlern inspierieren lassen. In weiten Teilen habe ich mir erlaubt, ihr Manifest ungefragt auf das neue Sparring zu übertragen. Da, wo es Sinn macht. Alles andere habe ich gestrichen.
Das Gonzo-Manifest
1. Wir sind Gonzo
Ein klarer Standpunkt ist wichtiger als geheuchelte Objektivität. Kompromisslose Subjektivität ist der Schlüssel zu einem zeitgemäßen Sparring, das wirkungsvoll ist – und nicht zu Tode langweilt.
2. Wir sind Coaches
Gonzo-Coaches, um genau zu sein. Und auch wenn die meisten unserer “seriösen” Kollegen uns hysterisch kreischend den Status eines Coaches absprechen würden, nehmen wir genau das für uns in Anspruch. Es gibt kein exklusives Recht auf Coaching. Es gibt nur Leidenschaft.
3. Wir sind Künstler
Wir sehen Coaching nicht als bloßes Handwerk, sondern als eine wahre Berufung. Gonzo-Coaching ist emotional, nicht neutral. Gonzo-Coaching ist Intervention. Und nur in der Kontemplation entfaltet sich wirkliche Schönheit.
4. Wir verbreiten Liebe
Wir sind begeisterungsfähig. Wir wissen, dass das Leben viel angenehmer ist, wenn man sich mit Dingen beschäftigt, die man mag.
5. Wir reden Tacheles
Wir eiern nicht rum. Wir senden keine Du-Botschaft: Du musst, Du sollst, Du kannst, Du wirst. Das überlassen wir den anderen Spinnern.
6. Wir sind unvollkommen
Wir können nicht zu jedem Thema etwas sagen. Wir können nicht alles erklären. Und wollen das auch nicht. Wir sind keine Fachberater. Wir setzen darauf, dass Sie sich selbst informieren. Wir setzen auf Ihre Selbstlernfähigkeit.
7. Wir machen Ärger
Wir stellen infrage. Wir reden in Rage. Wir übertreiben gerne. Wir provozieren. Und immer zum Ziel das achtsame Miteinander. Denn wir sind OK. Ihr seit OK.