In der glitzernden Welt der sozialen Medien, wo der Aufstieg zur Berühmtheit so schnell erfolgen kann wie ein Wisch nach rechts, gilt mittlerweile: Ohne Video bist du nicht relevant! Ja, richtig gelesen! Wer nicht mindestens ein Dutzend Clips hat, in denen er die besten Tricks zum Kochen, Tanzen oder das Auftragen von Gesichtsmasken in Zeitlupe vorführt, kann sich gleich in die Bedeutungslosigkeit verabschieden. Doch lassen wir uns von dieser digitalen Fröhlichkeit nicht blenden – die wahre Ironie wartet schon in der nächsten Insta-Story.
Stellen wir uns ernsthaft vor: Was bedeutet „Relevanz“ in einer Welt, in der man in 10 Sekunden seine Daseinsberechtigung unter Beweis stellen muss? Ich sage: Es ist wie ein Kühlschrank voller schimmeligem Käse – voller Inhalt, aber nichts davon hat wirklich Wert. Schließlich sind wir gerade erst in der digitalen Höhle angekommen, wo das Echo von tausenden anderen Video-Content-Creators um uns herum schallt. Ja, das ist der neue Stand der Relevanz, meine Damen und Herren – ein fröhliches Eintauchen in den Strudel der Austauschbarkeit!
Hier kommt die Idee des „Wu wei“ ins Spiel – die geradezu revolutionäre Art des „Nicht-Handelns“. Wer braucht schon einen YouTube-Kanal, wenn man die Kunst des Wu wei praktizieren kann? Anstatt sich im ständigen Wettlauf um Likes und Follower zu verausgaben, könnte man einfach mal innehalten, die Seele baumeln lassen und feststellen, dass das Leben auch ohne ständige Selbstinszenierung lebenswert ist. Unmöglich, nicht wahr? Während wir alle wie kleine Hamster im Rad des digitalen Ruhms rennen, könnte das wahre Geheimnis der Relevanz tatsächlich im ruhigen, leidenschaftslosen Dasein liegen!
Versteht mich nicht falsch: Wer braucht schon tiefe, sinnstiftende Gespräche oder echte zwischenmenschliche Interaktion, wenn wir die nächsten 15 Sekunden damit verbringen können, unser Frühstück im Zeitraffer zu filmen? Ja, wir leben in einer Ära, in der wir alle Meister der Oberflächlichkeit geworden sind und unsere wahren Emotionen hinter einem gefälschten Lächeln und einem von Filtern überlagerten Selfie verstecken. Wahrscheinlich ist der einzige Mensch, der dir noch wirklich zuhören könnte, eine künstliche Intelligenz, die deine plappernden Lippen digital analysiert und in passende Emojis umwandelt. „Wu wei“ könnte in dieser Parallelwelt eine ganz neue Bedeutung annehmen – vielleicht die Fähigkeit, sich einfach dem Datenstrom hinzugeben und den eigenen Wert im Nichts zu finden!
Also, liebe Leser, während wir weiter mit geteilten Videos und ständigen Updates bombardiert werden, sollten wir uns eines merken: Die wahre Relevanz könnte tatsächlich im einfachen Sein und dem bewussten Verweilen in der Gegenwart liegen. Oder in der tiefen Einsicht, dass wir während all dieser Video-Clips komplett vergessen haben, was es bedeutet, wirklich Mensch zu sein.
In diesem Sinne: Ideal, dass ich heute kein Video gemacht habe! So kann ich wenigstens ein bisschen „wu wei“ praktizieren und auf die nächste Welle von Videoinhalten warten, die uns alle in eine neue Erkenntnis der Bedeutungslosigkeit stürzt. Ironie der digitalen Existenz? Oh ja, ich bin absolut relevant! Und das, ohne einen einzigen Clip – jetzt mache ich ein Video darüber. Das hat doch Hand und Fuß!