VUKA, BANI – die Diagnosen für die moderne Arbeitswelt werden immer düsterer. Aber was hilft wirklich, wenn es unübersichtlich wird?
Es braucht keine Klausur, keinen Workshop, keinen Coach. Manchmal reicht eine Minute zwischen zwei Meetings. Oder der Moment, bevor man auf eine Mail antwortet, die einen ärgert. Ein paar Fragen, die man sich stellen kann, wenn einem auffällt, dass man gerade funktioniert statt handelt.
Die Arbeitswelt liebt ihre Abkürzungen. VUKA beschreibt seit den Neunzigern, warum alles so schwierig ist: volatil, unsicher, komplex, ambig. Kaum hatte man sich daran gewöhnt, kam BANI hinterher: brüchig, angstbesetzt, nichtlinear, unverständlich. Die Diagnosen werden düsterer, die Powerpoints länger.
Was diese Begriffe beschreiben, ist real. Märkte schwanken, Planungen veralten, Zusammenhänge sind schwer zu durchschauen. Das Problem liegt nicht in der Analyse, sondern in dem, was daraus folgt: meist noch ein Framework, noch ein Resilienzprogramm, noch eine Schulung. Als ließe sich Orientierung standardisieren.
Dabei ist die Frage einfacher: Was hilft, wenn es gerade unübersichtlich wird? Nicht generell, nicht strategisch, sondern jetzt, in dieser Situation, mit diesem einen Kopf, den man nun mal dabei hat?
Die Aufmerksamkeit folgt der Frage. Wer nur Probleme adressiert, bleibt im Reagieren gefangen – der Tag wird zur Abwehrschlacht, die Woche zur Schadensbegrenzung. Wer fragt, was entstehen könnte, öffnet einen anderen Raum. Keine naive Umdeutung von Schwierigkeiten in Chancen, sondern eine ehrliche Prüfung: Schaue ich gerade auf das, was ich verhindern will? Oder auf das, was ich ermöglichen könnte?
In Besprechungen, Konflikten, Entscheidungsrunden nehmen wir Rollen ein, oft ohne es zu merken. Der Skeptiker, die Antreiberin, der Bedenkenträger, die Vermittlerin. Manche Rollen wählen wir, in manche rutschen wir hinein. Die Frage lautet nicht, ob man eine Rolle spielt – das tut jeder. Sondern welche man spielen möchte.
Reflexion ohne Konsequenz ist Selbstgespräch. Irgendwann stellt sich die Frage nach dem nächsten Schritt. Was lässt sich jetzt tun? Von wem? Meistens von einem selbst.
Diese Fragen sind kein System und kein Gegenmittel zu VUKA oder was auch immer das nächste Akronym sein wird. Sie sind Unterbrechungen. Wer sie sich stellt, hält kurz an und prüft, ob der eingeschlagene Weg noch der eigene ist. Das dauert nicht lang. Aber es macht einen Unterschied.
Du kommst mit den Fragen nicht weiter? Dann lass uns reden. Ein Telefonat, ein Video-Call – weiter sind wir nicht voneinander entfernt. Erster Termin: 30 Minuten, unverbindlich, kostenlos.