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Als ich mit K. vor ein paar Tagen die zahlreichen Baustellen in unseren Höfen betrachtete, stellte ich beiläufig fest, dass es doch recht angenehm sei, zu beobachten, wie Dinge vorankämen, über die ewig lange diskutiert wurde. In diesem Fall ging es unter anderem um denkmalpflegerische Aspekte. Und wie immer, wenn das Amt eingreift, steigen der zu betreibende Aufwand, damit verbunden ist ein Mehr an Kosten, und schneller wird die Baustelle auch nicht verschwinden. Dennoch hat man sich hier dann doch einigen können, und die Dinge nahmen ihren Lauf.

Lauf der Dinge

Über die Notwendigkeit von Konsequenzen

Nun stellt sich nicht die Frage, ob und für wen das Verfahren zum Profit ausgegangen ist. Vielmehr habe ich mit K. ein anregendes Gespräch über die Notwendigkeit von Konsequenzen geführt. Sie berichtete davon, dass in den Leitstellen zahlreicher Unternehmen immer noch gedacht wird, dass Coachings mit Incentives vergleichbar sind.

Häufig erlebe sie, dass sie als Externe ins Team käme, arbeite und nachher doch alles beim Alten bliebe. Ich wandte ein, dass man doch sicher einmal ein Experiment wagen könne. K. hingegen sprach vehement dagegen. Ihr Anliegen sei es, sich nachhaltig mit der Situation einer Firma oder Abteilung kritisch auseinanderzusetzen. Schließlich gehe es um die Mitarbeiter, und dass sie gerufen werde, sei eben nicht ein Spaß zur Produktion von Freizeit während des Diensts.

K. begründete es mit Respekt vor den Menschen, dass Anzeichen für einen Druck in Richtung Veränderung eben dazu führen müssten, betrachtet, analysiert und mit entsprechenden Mitteln in einem organisierten und reflektierten Prozess konsequent in ein verändertes Handeln überführt werden. „Es geht nicht darum, dass ich ansonsten meine Arbeit als sinnlos empfände. Das ist nachgeordnet.“ Mir erschien das mit Blick auf die Baukräne und Geschäftigkeit sehr plausibel. Es ist gewiss, dass es immer, solange Menschen miteinander umgehen, zu Problemen kommen wird. Eine Binsenweisheit, die jedoch nicht zur Folgen haben darf, dass empfohlene Konsequenzen schlicht ignoriert werden.